Der Ruf des Quasimodo...
...erfolgte pünktlich im letzten ECHO, nachdem natürlich schon an mehreren Clubabenden auf den Termin 2. April hingewiesen worden war. Daß es diesmal die letzten Sieger Sonja Miller und Karl Haberl „erwischt“ hatte, die Veranstaltung vorzubereiten und auszurichten, war inzwischen bekannt. Jeder, der schon einmal an einer Quasimodo teilgenommen hat, kann ermessen, welch immenser Aufwand dahinter steckt, eine schöne Gegend mehrmals abzufahren und bei allem, was man sieht, verquer zu denken, wie man eine Frage daraus machen könnte. Und daß diese Art des Wettbewerbs ankommt, zeigte sich schon bei etwas mehr als 30 Nennungen ! Da selbstverständlich immer mehr als eine Person im Auto sitzt (bzw. auf dem leider einzigen teil-nehmenden Motorrad), sind wir schnell bei etwa 70 Personen, die sich am Start bei der ÖMV-Tankstelle in Oberhaching von HPH einweisen ließen. 2 waren aus unbekannten Gründen nicht angetreten (hatten aber wenigstens ordnungsgemäß bezahlt), unser HDW mußte kurzfristig absagen, weil sich der Notarzt seiner bemächtigte und ihn ins Krankenhaus entführte. Auf diesem Wege die besten Genesungswünsche ! Im Bistro der Tankstelle empfing uns „Oberquasimodo“ Sonja, assistiert von Gertraud Haberl. Die beiden sorgten für schnelle und reibungslose Ausgabe der Fahrtunterlagen. Trotz der großen Entfernung zu Sonja (ich wohne gegenüber) habe ich es „geschafft“, als Erster zu nennen. Dies zog natürlich auch den ersten Startplatz nach sich. Da ich außerdem noch am schnellsten überwiesen habe, war der 1. Pokal für den „Schnellstarter“ bereits vergeben – eine nette Idee und Geste. Die nächsten Stunden sollten wir mit unseren zu lösenden Aufgaben im Umkreis von etwa 15 km vom Start weg verbringen, wobei wir so schöne Orte wie Deining, Endlhausen, Ödenpullach, Linden, Lochen oder Eulenschwang durchfahren durften, bis wir am Mittagsziel in Baiernrain landeten. Fast 80 Aufgaben waren bis dahin zu lösen. Sehr viel, aber machbar, wie die späteren Ergebnisse bewiesen. Im dortigen Gasthaus wurden wir nicht nur freundlich empfangen, sondern auch sehr gut und preiswert verköstigt – eine gute Ausflugsadresse (wobei mir der Gasthof Jägerwirt in Aufhofen, wo eine Aufgabe zu lösen war, ebenfalls sehr gut gefiel). Nach dem Essen wartete eine ähnlich lange Liste wie am Vormittag darauf, abgearbeitet zu werden. Sonja und Karl scheuchten uns vor und zurück – plötzlich war man in einem Ort, wo man bereits Stunden zuvor „gearbeitet“ hatte – allerdings aus einer anderen Richtung kommend. Wenn man überhaupt etwas (konstruktiv) kritisieren will, dann vielleicht den Umfang der Aufgaben, speziell in der zweiten Hälfte, wo doch Konzentration und Kondition etwas nachließen. Aber ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es für die Veranstalter ist, Zeit und Aufgabenmenge zu planen. Aber die „Nicht-DSFler“ (d.h. die, die nicht mittendrin waren) sind sicherlich interessiert, was denn da so schwierig ist. Hätten Sie z.B. gewußt, daß sich hinter einem „Tänzchen im Freien“ ein (Löschwasser-)Schieber verbirgt ? Phantasievoll kamen auch Antworten wie Ring, Ringelreihen oder Maibaum. Fragen zu Heiligen, Keltenschanzen, unzugänglichen Kapellen, Durchfahrtsgenehmigungen und Kilometerangaben nur für Radler stellten auch gewisse Anforderungen an die Rechenkünste und das Denkvermögen der Teilnehmer – mit recht wechselnden Erfolgen. Eine gesuchte „Geldfabrik“ fanden die meisten doch in einem Kieswerk. Die letzten Fragen und Aufgaben bezogen sich auf Geschichtliches und Historisches, womit doch einige recht arg ins Schleudern gerieten. Es weiß halt doch nicht jeder, daß der Prinzregent Luitpold ( = Weißbiermarke in der Deininger Post) zum Geschlecht der Wittelsbacher gehört (und ganz bestimmt nicht zum weiblichen !), oder daß die „kaiserlichen“ Gegner in der Schlacht der Sendlinger Mordnacht von 1705 nicht etwa die Preußen oder die Franzosen, sondern eben die Österreicher waren. Sehr nett war auch die Frage, wo der „Liebhaber auf dem feurigen Holzweg“ war. Ich z.B. sah im Vorbeifahren einen Holzhaufen, in dessen Mitte sich ein mit Bierkrug und Schnapsflasche dekoriertes Fenster befand. Ich fand das zwar schön und originell, aber nicht zur Frage passend. Erst einige Kilometer später fiel der Groschen, daß man hier natürlich nicht fensterln konnte. Zugleich löste sich damit auch die nächste Frage nach dem „zum Zuge kommen“. Wozu war schließlich ein gefüllter Maßkrug da ? Nach einem schönen und an-strengenden Tag landeten wir schließlich mehr oder weniger pünktlich am Ziel – der Kugleralm. Wo noch zur Jahresschlußfeier die Motoren gedröhnt hatten, war für uns aufgedeckt. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen oder auch ein gutes Mahl konnten wir abwarten, bis die natürlich für Sonja und Gertraud mit enorm viel Arbeit verbundene Auswertung abgeschlossen war und die Veranstalter zur Siegerehrung schreiten konnten. Die Ergebnisse sehen Sie im Anschluß. Daß das Ehepaar Past (in einem schönen, alten SL) den letzten Platz belegt hatte, wurde nicht nur mit einer Medaille, sondern auch der berüchtigten roten Laterne „belohnt“. Aber gerade hier zählt der olympische Gedanke. Und gewinnen (wie Familie Nerbl) ist in diesem Falle nicht unbedingt erstrebenswert, zieht dieser Sieg doch die Ausrichtung im nächsten Jahr nach sich. Trotzdem Gratulation und Dank an Schorsch, daß er den „Sieg“ angenommen hat. Dank auch an die, die sich soviel Mühe gemacht haben, die Veranstaltung auszuarbeiten, die Unterlagen zu erstellen, Lokale zu prüfen und zu bestellen, Pokale und Medaillen zu besorgen und schließlich noch den ganzen Tag auf uns aufzupassen und zu guter Letzt die umfangreiche Auswertung vorzunehmen. Ganz herzlichen Dank an Sonja Miller, Gertraud, Karl und Hans-Peter Haberl. Sollte noch jemand fleißig gewesen sein oder mitgelitten haben, den ich vergessen habe, ist jeder in diesen Dank eingeschlossen. Sehr erfreulich auch, daß so viele junge Teilnehmer zu registrieren waren, die mit Eifer und Sportsgeist dabei waren. Super war’s – wir freuen uns schon auf das nächste Jahr. Euer Ferdinand Bauer
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